Die AfD und der Point of no return
Süddeutsche Zeitung
Keiner war so lange Vorsitzender der AfD wie der zuletzt sehr isolierte Jörg Meuthen, und keiner hat - wenn auch erst spät - so ausdauernd versucht, die extremen Kräfte einzudämmen. Sein Rückzug ist ein düsteres Zeugnis.
Es ist gar nicht lange her, da hat Jörg Meuthen noch hervorgehoben, dass seine Karriere bei der AfD nicht enden solle wie die seiner Vorgänger. Nein, der langjährige Vorsitzende dieser unruhigen und oft unappetitlichen Partei versprach zu bleiben, auch nach dem schon angekündigten Abgang von der Spitze. Anders als vor ihm der Vorsitzende Bernd Lucke und die Parteichefin Frauke Petry würde er nicht ganz gehen. Meuthen tat, als sollte künftig einfach nur jemand anders die Partei weiter führen. Jetzt kommt es doch anders, und so richtig überraschend ist das nicht. Gerade wurde ihm von seinen Gegnern in der Partei vorgeführt, dass er für sie längst nicht mehr zählte und auch in der Spitze weitgehend isoliert war.