Die 5 größten Fehler bei der Katzenerziehung
RTL
Bei der Katzenerziehung kann man viel falsch machen. Tierpsychologin Theresa Hübner erklärt, wie Katzen ticken und was sie für ein glückliches Leben brauchen.
Die Katze ist nicht nur das beliebteste Haustier der Deutschen, sondern sogar weltweit. Doch bei der Erziehung der Samtpfoten kann man vieles falsch machen. Tierpsychologin Theresa Hübner erklärt im Interview mit RTL, wie Katzen wirklich ticken und was sie für ein glückliches Leben brauchen.
"Viele haben eine Katze, weil sie für einen Hund keine Zeit haben", erklärt Theresa Hübner gleich zu Beginn des Interviews. Doch Katzen sind keine Dekoartikel, die nur nett auf dem Sofa sitzen – sie brauchen Beschäftigung. Laut Hübner ist es der größte Fehler in der Katzenerziehung. Viele wissen nicht, dass Katzen in der Wohnung chronologisch unterfordert sind. "Mindestens 1-2 Stunden müssen sie geistig oder körperlich beschäftigt werden.", weiß die Psychologin, die selbst zwei Katzen hat. Wichtig sei dabei, dass Katzenbesitzer ihren Lieblingen viele kleine Spieleinheiten pro Tag anbieten statt einer großen. 10 bis 15 Minuten seien eine geeignete Dauer.
Die Katzenangel sei beispielsweise ein geeignetes Spielzeug für die körperliche Beschäftigung, rät die Expertin. "Je mehr kaputt geht, umso besser", sagt Hübner. Der Laserpointer hingegen sei weniger sinnvoll, denn beim Hinterherjagen des roten Punktes seien Katzen zwar in Aktion, aber ihnen fehle das Jagderlebnis. Die Beute kann nicht eingefangen werden, was für Katzen sehr enttäuschend ist.
Wer seinen Vierbeiner geistig fördern will, sollte zum Fummelbrett greifen. Das Brett ist ein einfacher Plastikgegenstand, in dem Katzenhalter Trockenfutter oder Leckerlies verstecken können. Die Katze hat dann die Möglichkeit mit ihren Pfoten das Futter herauszukratzen. Hier werden also sogar zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Wer sich um Ihre Katze kümmern kann, wenn Sie nicht zuhause sind, können Sie hier nachlesen.
Katzen sind Meister der Beobachtung. Wenn sie etwas falsch machen, ist das nicht etwa böswillig gemeint, sondern weil sie es nicht besser wussten. Die Tierpsychologin rät deshalb, negatives Verhalten zu ignorieren und positives zu verstärken. Wenn Katzen eines Tages also die Couch zerkratzen, sollte man sie dafür nicht bestrafen, sondern sich selbst fragen, wie es dazu kommen konnte. Gibt es zum Beispiel genügend Kratzmöglichkeiten in der Wohnung? Ist auch der Standort geeignet?
Kratzangebote seien nicht nur wichtig, um die Krallen zu schärfen oder das Revier zu markieren, sondern auch, um Stress abzubauen, so die Expertin. "Wir haben ein Leben außerhalb, eine Katze verbringt aber 24 Stunden in der Wohnung. Eigentlich kommen wir bei ihr zu Gast, nicht umgekehrt.", erklärt Theresa Hübner. Das heißt: Die Katze sollte sich wohl fühlen. Ratsam ist es deshalb, einen Kratzbaum* 🛒 in das Wohnumfeld zu integrieren und nicht in der hintersten Ecke aufzustellen. Sobald die Katze den Kratzbaum benutzt, muss sie dann belohnt werden. Das Leckerli verdeutlicht ihr dann, dass sie etwas richtig gemacht hat und trägt dazu bei, dass sie auch in Zukunft eher den Baum als die Couch zerkratzen wird. Denn "Katzen lernen, dass Menschen relevante Informationen für sie haben", verspricht Hübner.