
Die 15-Minuten-Stadt: Utopie oder machbar?
DW
Um Städte nachhaltiger, gesünder und gerechter zu machen, müssen wir sie neu denken, sagen Stadtplaner. Eine Idee: 15-Minuten-Städte. Aber was ist das eigentlich? Von Paris bis Schanghai gibt es schon spannende Ansätze.
Städte wachsen weltweit immer schneller - und damit auch die Probleme, die mit schlechter Planung einhergehen. Dazu gehören soziale Ungleichheit und Ausgrenzung, ein überlastetes Verkehrsnetz, Smog und entsprechende Schäden für die Gesundheit und die Umwelt.
Lebten vor 15 Jahren noch etwa gleich viele Menschen in Städten wie auf dem Land, werden bis 2050 laut den Vereinten Nationen zwei Drittel der dann rund 10 Milliarden Erdbewohner in urbanen Regionen wohnen.
Eine Idee, wie diese Zukunft nachhaltiger, lebenswerter und gesünder gestaltet werden könnte, nennt sich "15-Minuten-Stadt”.
Mehr Lebensqualität für Städter und alle wichtigen Bedürfnisse in der Nähe: Die Grundidee einer 15-Minuten-Stadt ist, dass die Bewohner alles, was sie brauchen, in etwa 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können. Davon können viele Menschen in großen Städten heute nur träumen: Staus auf dem Arbeitsweg und oft schlechte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel kosten weltweit viel Zeit und Nerven.
Ob der Weg zur Arbeit, Läden, Schulen, die Arztpraxis, Sportplätze, Parks, Restaurants oder Kultureinrichtungen, es geht um den "Zugang für jeden, jederzeit” , schreibt Carlos Moreno von der Pariser Sorbonne-Universität, der die Idee erstmals 2016 ausformulierte.