"Die Ölstaaten werden nervös"
n-tv
Ein Durchbruch war die UN-Klimakonferenz, die COP28, sicher nicht. Aber der Beschluss von Dubai macht deutlich, wohin die Reise geht, sagt Klimaexpertin Frauke Röser: "Für Kohle, Öl und Gas ist es der Anfang vom Ende." Selbst die Ölförderländer hätten mittlerweile verstanden, "dass sie auf einem Produkt sitzen, das in der Zukunft wahrscheinlich nicht mehr so stark nachgefragt wird".
ntv.de: Besiegelt die COP28 wirklich "de facto das Ende des fossilen Zeitalters", wie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagte? Oder ist das Zweckoptimismus?
Frauke Röser: Annalena Baerbock ist Diplomatin, da spricht man anders über die Ergebnisse einer solchen Konferenz. Natürlich ist es gut, dass erstmals in einer Abschlusserklärung alle fossilen Energien erwähnt werden, neben Kohle auch Öl und Gas. Die Abschlusserklärung enthält zwar nicht die Festlegung auf einen Ausstieg, sondern nur auf eine Abkehr von fossilen Energieträgern. Aber es ist klar, wohin die Reise geht: Für Kohle, Öl und Gas ist es der Anfang vom Ende. Angesichts der klimapolitischen Lage ist nur die Frage, ob das schnell genug passiert. Es nützt uns ja nichts, wenn die COP die Abkehr von Kohle, Öl und Gas beschließt, die praktische Umsetzung aber in die weite Zukunft verschoben wird.
Der emiratische Konferenzpräsident Sultan al-Dschaber hatte am Montagabend einen ziemlich ambitionslosen Entwurf für die Abschlusserklärung vorgelegt. War das ein Trick, um die tatsächliche Abschlusserklärung besser aussehen zu lassen?