Didi zieht sich von New Yorker Börse zurück
Süddeutsche Zeitung
Erst vor einem halben Jahr ging der chinesische Uber-Rivale Didi an die Börse. Doch dann schritt auf einmal der chinesische Apparat ein - und nun ist die Erfolgsgeschichte schon wieder zu Ende.
Anfang Juli sah alles noch gut aus: In New York ging damals der chinesische Fahrdienstvermittler Didi Chuxing an die Börse (das Tickerkürzel lautete natürlich "DIDI"), 4,4 Milliarden Dollar wurden erlöst, zeitweise erreichte Didi eine Marktkapitalisierung von etwa 80 Milliarden Dollar. Das ist mehr als bei BMW, BASF oder Bayer, und das bei einem Unternehmen, das bis Anfang 2021 Quartal für Quartal tiefrote Zahlen geschrieben hatte. Eine Erfolgsgeschichte, sollte man meinen, doch kurz nach dem Börsengang schritt auf einmal der chinesische Apparat ein. Die zuständige Behörde für Cyberspace ordnete an, dass die Didi-App in der Volksrepublik nicht mehr heruntergeladen werden darf. Es seien "schwerwiegende Verstöße" im Umgang mit personenbezogenen Daten festgestellt worden, hieß es.