
Dichtung und Wahrheit über die Inflation
n-tv
Die einen fürchten die unmittelbar bevorstehende Entwertung ihres Vermögens, die anderen sehen nur eine Normalisierung nach der Corona-Krise: Die jüngsten Inflationszahlen scheinen schockierend hoch. Oder handelt es sich nur um einen Statistik-Effekt? ntv.de klärt die wichtigsten Streitpunkte.
Im September ist die Inflationsrate in Deutschland - gemessen als Steigerung der Verbraucherpreise im Jahresvergleich - auf 4,1 Prozent und damit den höchsten Stand seit fast 30 Jahren geklettert. Bei vielen Verbrauchern, aber auch Politikern und Wirtschaftsvertretern, schrillen die Alarmglocken. Sie warnen davor, dass steigende Lebenshaltungskosten die Kaufkraft von Einkommen und Ersparnissen massiv entwerten. Viele Ökonomen versuchen dagegen, zu beruhigen und weisen darauf hin, dass der jüngste Anstieg in der jährlichen Inflationsrate vor allem auf eine Veränderung in der Statistik aufgrund von Preisbewegungen vor einem Jahr zurückzuführen ist, den sogenannten Basiseffekt.
Tatsächlich sind die Preise im Monatsvergleich von August bis September überhaupt nicht gestiegen. Das Statistische Bundesamt wies einen monatlichen Preisanstieg von 0,0 Prozent aus. Dennoch ist die meist als Inflationsrate zitierte Verbraucherpreissteigerung gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat im September 0,2 Prozent höher als im August. Das liegt daran, dass die Preise zwischen den jeweiligen Vergleichsmonaten im Vorjahr, dem August 2020 und dem September 2020, 0,2 Prozent gesunken waren. Nicht die aktuelle Situation hat sich geändert, sondern die Vergleichsbasis in der Statistik. Die Ökonomen haben also recht, wenn sie sagen, dass sich die Inflation jüngst nicht noch einmal beschleunigt hat. Das entkräftet andererseits aber keineswegs die Aussage, dass die Lebenshaltungskosten deutlich gestiegen sind und Menschen sich bei gleichbleibendem Einkommen spürbar weniger leisten können.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.