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Diamanten regnen im Inneren zweier Planeten – und erzeugen Magnetfelder
Frankfurter Rundschau
In den Schichten des Uranus und Jupiters regnet es Diamanten. Ein Forschungsteam hat nun herausgefunden, dass diese sogar Magnetfelder erzeugen können.
Frankfurt – Uranus und Jupiter bestehen – anders als die Erde – überwiegend aus Gas. Im Inneren der beiden Giganten spielt sich deshalb ein spektakuläres Phänomen ab. In den Schichten der Planeten regnet es Diamanten. Der Vorgang spielt sich offenbar deutlich weiter oben ab, als bislang angenommen, wie eine neue Studie eines internationalen Forschungsteams unter der Leitung des Stanford Linear Accelerator Center (SLAC) in Kalifornien zeigt.
Die Ergebnisse der Forschung wurden in der Fachzeitschrift Nature Astronomy veröffentlicht und sollen beweisen, dass der Diamantregen in deutlich höheren Schichten stattfindet und sogar Magnetfelder erzeugen kann. Den Forschenden war bereits vorher bekannt, dass es Diamanten regnet, zuvor wurde jedoch davon ausgegangen, dass diese keinen Einfluss auf die Magnetfelder der Planeten haben. Zuletzt enthüllten Wissenschaftler:innen Wolken und Ringe des Planeten Uranus.
Die Forschungseinrichtung European XFEL in Hamburg erklärt in einer Pressemitteilung, dass aufgrund des hohen Drucks Diamanten aus Kohlestoffverbindungen entstehen. Diese würden in Form eines Edelstein-Regens in die tieferen Schichten der Planeten sinken. Dieser Prozess würde auch auf anderen Gasplaneten ablaufen, die deutlich kleiner sind und als „Mini-Neptune“ gelten.
Um zu beweisen, dass die Diamanten deutlich weiter oben entstehen, als bislang angenommen, haben die Forschenden an der Röntgenlaser-Forschungseinrichtung die Bedingungen nachgestellt, die auf den Planeten herrschen. Den Druck und die Temperatur von mehr als 2200 Grad Celsius, um die gleichen Bedingungen der Planeten zu schaffen, erzeugten die Forscher mithilfe von Diamantstempelzellen und Lasern.
Der Regen würde auf dem Weg ins Innere der Planeten, die an der Oberfläche äußerst kalt sind, Gas und Eis mit sich reißen und somit Ströme aus leitfähigem Eis erzeugen. Das würde wie ein Dynamo wirken, die Magnetfelder entstehen lassen können. Der leitende Forscher Mungo Frost erklärt: „Der Diamantregen hat wahrscheinlich einen Einfluss auf die Entstehung der komplexen Magnetfelder von Uranus und Neptun“. Solche Magnetfelder dienen häufig als eine Art Schutzschild für Planeten.