DHL-Erpresser: 35-Jähriger stellt sich bei Behörden
ProSieben
Rund dreieinhalb Jahre lang suchte die Polizei nach dem DHL-Erpresser - zuletzt auch mit einem Foto. Knapp 300 Hinweise gingen ein. Jetzt stellte sich ein Mann. Wurde der Druck zu groß?
Sturmhaube, Schreckschusswaffe mit Munition und eine rote Mund-Nasen-Bedeckung: Mehrere Beweise stellt die Polizei in einer Wohnung in Brandenburg sicher. Die Gegenstände gehören einem 35-Jährigen, der sich am Mittwochnachmittag bei den Ermittlungsbehörden als mutmaßlicher DHL-Erpresser stellte. Der Fall um die Erpressung des Paketdienstleisters ist nach Polizeiangaben damit gelöst. Am Donnerstag erging Haftbefehl gegen den 35-jährigen Brandenburger, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Der polizeibekannte Mann habe zehn Erpressungen eingeräumt. Er habe sich am Mittwochnachmittag über seinen Anwalt zunächst bei der Polizei gemeldet. Kurze Zeit später sei er im Beisein der Staatsanwaltschaft vernommen worden. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erlässt das Amtsgericht Potsdam einen Haftbefehl wegen des Vorwurfs der versuchten räuberischen Erpressung in zehn Fällen, davon in vier Fällen zugleich wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung. Die vier Fälle betreffen die Paketbomben, die der Mann an verschiedene Adressen geschickt haben soll - darunter auch das am 1. Dezember 2017 in einer Apotheke am Rande des Potsdamer Weihnachtsmarkts entdeckte Paket. Ein Jahr nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz sorgte der Vorfall für große Unruhe. In dem Paket befanden sich eine Sprengvorrichtung und Nägel sowie ein Schreiben, in dem von dem Dienstleister eine Millionensumme in Bitcoins gefordert wurde. Bei den sechs weiteren Fällen soll es sich um weitere Erpresserschreiben ohne Paketbomben handeln, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit.More Related News