![DFL hält an TV-Übertragung nach Russland fest](https://bilder1.n-tv.de/img/incoming/crop23251220/9151327912-cImg_16_9-w1200/imago1010601518h.jpg)
DFL hält an TV-Übertragung nach Russland fest
n-tv
Die Deutsche Fußball-Liga hofft darauf, dass die rund um die Bundesliga-Partien geäußerten Friedensbotschaften die Menschen in Russland erreichen. Deshalb kündigt sie den Vertrag mit Match TV in Russland nicht, obwohl der Sender am Wochenende die Übertragung abgebrochen hatte.
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) verzichtet vorerst auf eine außerordentliche Kündigung ihres Vertrages mit dem russischen Bundesliga-Übertragungspartner Match TV, die Spiele der 1. und 2. Bundesliga können somit weiter auch in Russland empfangen werden. Eine solche Kündigung hatte zur Diskussion gestanden, nachdem Match TV die Übertragung des Topspiels zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig (1:4) am Samstagabend vorzeitig abgebrochen hatte. Auf Anfrage von ntv.de teilt die DFL dazu mit, sie setze darauf, "mit Friedensbotschaften aus den Stadien die Menschen in Russland zu erreichen".
Zwar "haben wir zur Kenntnis genommen, dass es - bis hin zum Übertragungsabbruch nach Anti-Kriegs-Botschaften - zum Teil auch massive Einschränkungen gegeben hat", allerdings seien eben auch zahlreiche Partien der beiden höchsten deutschen Spielklassen in Russland "in voller Länge" gezeigt worden. Den Übertragungsabbruch der BVB-Partie hatte Match-TV-Kommentator Igor Kytmanov mit Ursachen begründet, "die außerhalb unserer Kontrolle liegen". Zuvor allerdings hatte er sich über pro-ukrainische Botschaften im Stadion echauffiert: "Generell heißt es, dass Fußball und Politik getrennt betrachtet werden sollen, aber diese Regel wird in der Bundesliga nicht immer respektiert."
Dieser Vorfall, so die DFL zu ntv.de, sei "gegenüber Match TV in der gebotenen Deutlichkeit thematisiert" worden. Eine Kündigung des Vertrages ist allerdings daraus nicht erfolgt. Stattdessen setzt die DFL darauf, die in den vergangenen Wochen immer wieder gut sichtbaren und zahlreichen Botschaften, die sich gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und für die Souveränität der Ukraine, über die Bundesliga-Übertragungen nach Russland zu transportieren. Sollten sich ähnliche Vorfälle wie am Samstagabend allerdings häufen, ist auch ein Abbruch der Geschäftsbeziehungen möglich, denn: "Zugleich beobachten wir selbstverständlich genau, ob und inwieweit diese Möglichkeit weiterhin gegeben ist."