DFB-Team hofft gegen Costa Rica auf den "Götze-Moment"
DW
Die DFB-Elf braucht beim letzten Gruppenspiel der WM gegen Costa Rica unbedingt einen Sieg, denn die Situation in der Gruppe E ist gefährlich.
Es war eine ungewohnt angespannte Atmosphäre im Pressekonferenzraum eins zu spüren. Zahlreiche Journalistinnen und Journalisten warteten ungeduldig auf Bundestrainer Hansi Flick und Verteidiger Lukas Klostermann. Beide Protagonisten waren vom DFB angekündigt worden, um über das wichtige Spiel gegen Costa Rica zu sprechen. Doch es wurde getuschelt und gerätselt, ob Klostermann denn auch wirklich zum Pressegespräch erscheinen würde. Aber warum die ganze Unsicherheit bei den wartenden Medienschaffenden im Saal? Was war passiert?
Beim letzten Termin des DFB im International Broadcast Center (IBC), also dem Ort, wo alle offiziellen Medientermine der FIFA während der WM in Katar stattfinden, war Flick alleine gekommen. Man habe den Spielern vor dem wichtigen Duell gegen Spanien die Strapazen der Anreise ersparen wollen, hatte der Bundestrainer in der vergangenen Woche erklärt. Der Grund war, zumindest aus Sicht der DFB-Verantwortlichen, nachvollziehbar. Immerhin liegt das Team-Camp in Al-Shamal, rund 100 Kilometer nördlich von der katarischen Hauptstadt Doha. Die ungefähr 60-minütige Autofahrt - sicher nur schwer zumutbar für einen Fußball-Profi.
Doch dann war es endlich soweit. Pünktlich zum offiziellen Start des Mediengesprächs betraten erst der Bundestrainer und anschließend auch Klostermann das Podest. "Wir haben das Weiterkommen natürlich nicht mehr ganz in der eigenen Hand", sagte Flick: "Wir haben das erste Spiel nicht so gestaltet, wie wir es uns vorgestellt haben. Aber Druck? Wir wollen ins Achtelfinale einziehen, dafür sind wir da." Vor dem letzten Spiel in der Gruppe E am Donnerstag (Anstoß 20 Uhr MEZ) gab sich der 57-Jährige betont selbstbewusst. Bloß keine Schwäche zeigen, so sein Motto.
"Wir sind auf einem guten Weg. Ich habe das Gefühl, dass wir im Training immer besser werden. Das Zusammenspiel und das Kombinieren bekommen wir besser in den Griff", sagte Flick. "Es ist wichtig, dass wir im Ballbesitz bessere Lösungen haben als zuvor. Wir sind auf einem guten Weg. Und dann gucken wir, wie weit uns dieser Weg führt." Die Konstellation in der deutschen Gruppe ist nicht einfach. Das DFB-Team muss gegen Costa Rica gewinnen und auf das richtige Ergebnis im Parallelspiel zwischen Spanien und Japanhoffen.
Die Sorge des DFB, erneut nach der Gruppenphase aus einer WM auszuscheiden, ist allgegenwärtig. Auch bei der Weltmeisterschaft in Russland 2018 brauchte die Nationalmannschaft einen Erfolg im letzten Spiel. "Ich gehe stark von einer defensiven Mannschaft aus, wie sie [die Spieler Costa Ricas - Anm. d. Redaktion] es gegen Japan gemacht haben", so Flick. Man wolle gute Lösungen finden und "das Spiel möglichst schnell klarmachen, um auf dem anderen Platz auch Druck auszuüben".