DFB-Star Goretzka äußert zaghafte Kritik an Saudi-Arabien
n-tv
FIFA-Präsident Gianni Infantino landet im letzten Monat einen Coup. Dank einiger Manöver macht er ohne Abstimmung Saudi-Arabien zum Gastgeber der WM 2034. Noch ist die Vergabe nicht offiziell. Ein kleines Zeitfenster bleibt, um sich zu wehren. DFB-Star Leon Goretzka wagt sich jetzt zaghaft hervor.
Nationalspieler Leon Goretzka sieht die Vorentscheidung zur Vergabe der Fußball-WM 2034 nach Saudi-Arabien kritisch. Die Kriterien des Weltverbands FIFA seien im Vergleich zur in Westeuropa höchst umstrittenen Vergabe der Endrunde 2022 nach Katar "offensichtlich nicht korrigiert worden", sagte der 28-Jährige in Frankfurt am Main. "Das ist mit Sicherheit nicht gut." Dennoch beschäftige er sich aktuell mehr mit dem kommenden Sommer und der Heim-Europameisterschaft in Deutschland.
Auch für das Testspiel am Samstag (20.45 Uhr/RTL und im Liveticker auf ntv.de) in Berlin gegen die Türkei hofft der Mittelfeldspieler mit Blick auf die EM, dass das Sportliche im Vordergrund stehe. "Dass der Fußball diese Kraft nutzt, zu verbinden und gemeinsam ein Fest zu feiern, wo der Sport an erster Stelle steht", sagte Goretzka. Der sportliche Wettkampf, der "auch hitzig und gallig" sein dürfe und nach dem sich alle per Handschlag verabschieden. Das volle Olympiastadion werde durch die lautstarke Unterstützung der türkischen Fans "ein Hexenkessel".
Für die Vergabe der Weltmeisterschaften 2030 und 2034 hatte das FIFA-Council im Oktober überraschend die auch von Menschenrechtsorganisationen kritisierte Grundsatzentscheidung getroffen. In knapp sieben Jahren wird überwiegend in Spanien, Portugal und Marokko gespielt, dazu kommen Eröffnungsspiele in Südamerika zum 100-jährigen Bestehen der WM. Für 2034 kommt deshalb nur ein Ausrichter aus Asien oder der Ozeanien-Region infrage - einziger Kandidat ist Saudi-Arabien. Die offizielle Entscheidung trifft der FIFA-Kongress Ende 2024. Dass die Ausrichter nicht bestätigt werden, gilt als ausgeschlossen.
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