
DFB rechtfertigt den Nike-Deal in 8073 Zeichen
n-tv
Der Deutsche Fußball-Bund wird ab Januar 2027 finanziell in eine neue Dimension aufbrechen: Der Trikotdeal mit US-Marktführer Nike wird dem Verband unglaublich viel Geld einbringen. Jetzt aber steht der DFB erstmal unter Rechtfertigungsdruck.
Der DFB setzt seinen jahrzehntelangen Ausrüster Adidas 2027 vor die Tür und lässt sich ab dann für mindestens acht Jahre vom US-Unternehmen Nike einkleiden - und dafür fürstlich bezahlen. Der Verband steigt mit seinem Nationalteam in die Riege der teuersten Fußball-Mannschaften der Welt auf. Es ist eigentlich eine gute Sache, denn ein Teil des vielen Geldes soll auch in den Breitensport fließen. Und die arg klammen Kassen des Verbandes, der für teure Trainer, teure Projekte und fehlende Strahlkraft eben teuer bezahlen musste, füllen sich mittelfristig wieder. Durch die sportliche Krise der DFB-Männer fehlen dort auch scheinbar sichere Einnahmen für Erfolge bei Welt- und Europameisterschaften.
Aber der Deal sorgt für eine Menge Ärger: Fehlenden "Standortpatriotismus" des wichtigsten Sportverbandes des Landes beklagt der Grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck. Gesundheitsminister Karl Lauterbach sieht in dem Abschluss "eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet". Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, in dessen Ländereien das deutsche Traditionsunternehmen beheimatet ist, schäumt. Der DFB sieht sich für den wirtschaftlichen Befreiungsschlag unter Rechtfertigungsdruck. Und so erklärt man sich einen Tag nach der Verkündung auf der Verbandswebsite in einem 8073 Zeichen starken Frage-Antwort-Stück.
Darin geht es etwa um die Frage nach dem umstrittenen Zeitpunkt der Bekanntgabe, schließlich steht Bundestrainer Julian Nagelsmann mit seiner Mannschaft unmittelbar vor zwei - mit Blick auf die Heim-EM ab Juni sehr wichtigen - Länderspielen in Frankreich und gegen die Niederlande. "Da ein solcher Abschluss erfahrungsgemäß potenziell Einfluss auf die Kapitalmärkte haben kann, wurden alle Verfahrensteilnehmer parallel informiert und wurde im Anschluss öffentlich kommuniziert", schreibt der Verband. "Diese unmittelbare Kommunikation erfolgte auch, um jegliches Risiko für Insiderhandel zu minimieren und bestehende und neue Partner inklusive ihrer Mitarbeiter*innen sowie den DFB und seine Mitarbeiter*innen und Gremienmitglieder dahingehend zu schützen."

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