DFB-Präsident - große Mehrheit für Neuendorf
ZDF
Der Favorit hat sich durchgesetzt: Bernd Neuendorf ist zum neuen DFB-Präsidenten gewählt worden.
Der Deutsche Fußball-Bund hat einen neuen Präsidenten. Bernd Neuendorf ist in Bonn auf dem Bundestag des Verbandes zum Nachfolger von Fritz Keller gewählt worden. Neuendorf erhielt 193 Stimmen, sein Gegenkandidat Peter Peters 50. Es gab eine Stimmenthaltung.
"Dass ich so großes Vertrauen habe, ist wichtig und gut zu wissen", kommentierte Neuendorf, der in der breiten Öffentlichkeit bislang weitgehend unbekannt war.
Der 60 Jahre alte Neuendorf kommt aus dem Lager der Amateurvereine - und das hatte bei der Wahl in Bonn ein Mehrheit von zwei Drittel der Stimmen. Peters wurde vom Profifußball gestützt. Er fungierte bis zur Wahl gemeinsam mit Hans-Joachim Watzke als Interimspräsident.
Fritz Keller war im Mai 2021 zurückgetreten, nachdem er den umstrittenen DFB-Vizepräsidenten Rainer Koch während einer DFB-Sitzung mit dem Namen eines NS-Richters bezeichnet hatte.
Bernd Neuendorf arbeitete früher als Staatssekretär im NRW-Familienministerium. Da er erst 2019 zum Präsidenten des Verbands Mittelrhein gewählt wurde, gilt er als Quereinsteiger im Fußballbusiness.
"Der Fußball muss seine gesellschaftliche und politische Verantwortung wieder wahrnehmen", sagte Neuendorf in seiner Bewerbungsrede. Darin warb er mit einer Zukunftsvision für mehr Diversität und appellierte mit Blick auf die ständigen Streitigkeiten: "Wir müssen den Laden zusammenhalten." Weiter sagte er:
Peter Peters ist hingegen seit Jahrzehnten aktiv, davon mehrere Jahre als Finanzchef des FC Schalke 04 und in Spitzenämtern bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) und beim DFB. Zuletzt war er DFL-Aufsichtsratschef und deshalb auch zwischenzeitlich einer von zwei DFB-Interimspräsidenten.