DFB: Ist Hansi Flick der bessere Joachim Löw?
DW
6:0 gegen Armenien - die deutsche Fußball-Nationalmannschaft scheint unter Bundestrainer Hansi Flick wie neu geboren. Liegt es an der Jugend auf dem Platz?
Es gibt die gefühlte und es gibt die echte Wahrheit. Die gefühlte ist: Joachim Löw hat in seiner Zeit als Bundestrainer eher auf bewährte Kräfte gesetzt. Während sein Nachfolger Hansi Flick der Jugend eine Chance gibt. Beispiele gefällig? Das Festhalten an Lukas Podolski, der eher als Maskottchen denn als Spieler Weltmeister werden durfte. Die Turnier-Nominierungen der damals verletzten Manuel Neuer, Bastian Schweinsteiger und Jerome Boateng. Die Nibelungentreue zu Toni Kroos oder der Umbruch-Rückzieher bei Mats Hummels und Thomas Müller. Flick dagegen wirft Jamal Musiala (18 Jahre), Florian Wirtz (18) und Karim Adeyemi (19) gegen Armenien ins kalte Wasser. Aber wie gesagt: Das alles ist richtig, es sind aber nur Teile der ganzen Wahrheit. Auch Löw hatte durchaus Phasen, in denen Teenager ihr Nationalmannschafts-Debüt feierten: Die beiden 2014er-Weltmeister Julian Draxler und Mario Götze etwa waren auch erst 18 Jahre alt, als sie erstmals im DFB-Trikot aufliefen, Marko Marin ebenso. Leon Goretzka durfte mit 19 Jahren internationale Luft schnuppern. Insgesamt absolvierten 18 Jungprofis zwischen 18 und 20 Jahren unter Löw ihren ersten Einsatz - in den 15 Jahren seiner Amtszeit ist das durchschnittlich mehr als einer pro Jahr. Auch der jetzt gefeierte Jamal Musiala fiel im März dieses Jahres noch darunter.More Related News