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DFB erzielt trotz Corona-Pandemie weiter Millionen-Gewinne
Frankfurter Rundschau
Schatzmeister Osnabrügge ärgert sich über „Kriminalisierung“ des DFB, gibt Fehler in der Personalauswahl zu, kann aber trotz Corona einen Gewinn von zwei Millionen Euro ausweisen.
Frankfurt - Der Deutsche Fußball-Bund hat das Corona-Jahr 2020 trotz erheblicher Mindereinnahmen mit einem Gewinn von zwei Millionen Euro abgeschlossen. Das gab der nach sechs Jahren im März scheidende Schatzmeister Stephan Osnabrügge am Montag in einem volle 90 Minuten plus Nachspielzeit währenden Pressegespräch bekannt. 2019 waren noch 405 Millionen Euro in die Kasse geflossen und fast 20 Millionen Euro Gewinn übriggeblieben, 2020 kamen 51 Millionen Euro weniger beim DFB an.
Ein Beispiel: In den fünf Heimspielen sanken die Erlöse aus Eintrittskarten von im Vorjahr 7,2 Millionen Euro auf null Cent. Es durfte ja kein einziger zahlender Fan kommen, sondern nur ein paar Medienleute bei freiem Eintritt. 11,7 Millionen Euro fehlten aufgrund der Geisterspiele obendrauf an Einnahmen aus Sponsoring. Weil der Verband seine Teams nicht zu Turnieren schicken durfte und keine Maßnahmen stattfinden konnten, sparte er auch eine ganze Menge Geld und konnte seine Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um 33 Millionen Euro auf 352 Millionen Euro senken.
Hatte der DFB zur Jahrtausendwende dank nachsichtiger Beurteilung des Finanzamtes kaum mehr als eine Million Euro Steuern auf seine Erträge zu zahlen, waren es 2020 18,2 Millionen Euro. Osnabrügge spricht von „deutlich veränderten Sichtweisen der Steuerbehörden“.