DFB erneut im Visier der Staatsanwaltschaft
ProSieben
Steuerverfahren bleiben für den Deutschen Fußball-Bund ein Dauerthema - auch wenn kürzlich die Ermittlungen gegen DFB-Interimspräsident Koch eingestellt wurden. Nun werden von Adidas bereitgestellte Unterlagen gesichtet.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt erneut gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung und hat dazu Unterlagen aus der Adidas-Zentrale mitgenommen. Dies bestätigte die Behörde am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Nach Berichten der "Süddeutschen Zeitung" und der "Bild" geht es dabei um die Versteuerung von Sachzuwendungen durch den langjährigen DFB-Sponsor zwischen 2015 und 2020. Die Ermittler haben am Mittwoch die Adidas-Zentrale in Herzogenaurach aufgesucht. "Es kam nicht zu einer Durchsuchung, die Unterlagen wurden freiwillig herausgegeben", sagte die Frankfurter Oberstaatsanwältin Nadja Niesen. Details zum Verfahren äußerte sie nicht.
"Wir können bestätigen, dass adidas im Rahmen eines Steuerverfahrens, das nicht gegen adidas selbst, sondern einen Dritten anhängig ist, mit den zuständigen Behörden vollumfänglich kooperiert", teilte der Sportartikelhersteller auf Anfrage mit. "Durchsuchungsmaßnahmen bei adidas haben aufgrund der Zusage zur vollumfänglichen Unterstützung der Ermittlungen nicht stattgefunden."
Die Vorwürfe im Zusammenhang mit Sachleistungen von Adidas waren erstmals im Januar bekannt geworden. Der DFB bestätigte damals, dass vorsorglich "nach Information des Präsidiums eine Nachmeldung auf Basis einer Maximalbetrachtung an das Finanzamt" erfolgt sei. Ein neu eingeführtes System zur steuerlichen Fehlerprävention habe "eine mögliche Fehlerquelle aufgezeigt", woraufhin der DFB eine Mitteilung ans zuständige Finanzamt geschickt habe.