Deutschlands Seehäfen droht der Stillstand
n-tv
Coronabedingt dominiert seit Monaten das Chaos bei der Abfertigung von Frachtschiffen. Alleine in der Deutschen Bucht warteten 15 große Containerriesen auf Be- und Entladung. Mit dem Streik der Hafenarbeiter könnte in Hamburg, Emden oder Bremerhaven für einen Tag bald nichts mehr gehen.
An Deutschlands großen Seehäfen droht wegen eines Warnstreiks für 24 Stunden Stillstand. Unzufrieden mit den Ergebnissen der vierten Verhandlungsrunde im Tarifstreit um die Entlohnung der Hafenarbeiter hat die Gewerkschaft Verdi Tausende Beschäftigte aufgefordert, mit Beginn der Frühschicht die Arbeit niederzulegen. Betroffen seien die Häfen Hamburg, Emden, Bremerhaven, Bremen, Brake und Wilhelmshaven.
Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) hält den Warnstreik für unverhältnismäßig und fordert ein Vermittlungsverfahren. In Hamburg soll der Warnstreik von einer Demonstration (9.00 Uhr) begleitet werden, die vom ZDS-Sitz zum Gewerkschaftshaus führen soll. Die coronabedingt ohnehin schon chaotische Abfertigung von Container- und Frachtschiffen droht damit vollends aus dem Tritt zu geraten.
Nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft stecken in der Nordsee inzwischen mehr als zwei Prozent der globalen Frachtkapazität im Stau. Alleine in der Deutschen Bucht warteten 15 große Containerschiffe auf ihre Abfertigung in Hamburg oder Bremerhaven. Bereits vor der dritten Verhandlungsrunde hatten Hafenarbeiter erstmals seit Jahrzehnten bei einem Warnstreik mehrere Stunden die Abfertigung von Schiffen weitgehend lahmgelegt und die ohnehin massiven Verspätungen an der Kaikante weiter vergrößert.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.