Deutschlands schlampige Weltmeister drehen spät auf
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Angeführt von Fahnenträger Dennis Schröder beginnen die deutschen Basketballer ihre Medaillen-Mission bei den Olympischen Spielen mit einem Sieg. Gegen Japan setzt sich der Weltmeister trotz zwischenzeitlichen Schwächen am Ende souverän durch. Drei NBA-Spieler überzeugen.
Nach einer kurzen Nacht sprühte Dennis Schröder schon wieder vor Energie. Am späten Freitagabend war er als Fahnenträger der deutschen Olympiamannschaft in Paris über die Seine geschippert, am Samstagnachmittag führte der Kapitän die deutschen Basketballer im 220 Kilometer entfernten Lille zu einem Sieg gegen Japan. Das klare 97:77 (52:44) zum Turnierauftakt war allerdings lange kein Spaziergang für die Weltmeister.
"Es gibt bessere Optionen, um sich auf ein Spiel vorzubereiten", sagte Top-Schütze Franz Wagner zum Ausflug der Mannschaft zur Eröffnungsfeier und betonte: "Umso besser, dass es dann geklappt hat." Johannes Voigtmann klang ähnlich, als er über das "Riesenerlebnis" am Tag zuvor sprach: "Ich bin so dankbar, dass unser Trainerstab das erlaubt hat. Ich bin aber auch froh, dass wir das Vertrauen zurückzahlen konnten."
Der standesgemäße Erfolg war nach Schlampereien vor allem im zweiten Viertel Resultat einer soliden Leistung nach der Pause und einem starken Schlussviertel. Beste Schützen der deutschen Mannschaft, in der noch sieben Akteure der Spiele von Tokio 2021 stehen, waren die NBA-Profis Wagner (22 Punkte) und Daniel Theis (18). Schröder, ebenfalls in der NBA aktiv, steuerte ein sogenanntes Double-Double bei: 13 Punkte und 12 Assists.
Sportlich hat Torhüter Loris Karius schon länger keine Schlagzeilen mehr produziert. Und doch ist sein wahrscheinlicher Transfer zum FC Schalke 04 ein aufsehenerregendes Thema, was vor allem an seinem Privatleben liegt. Beim Zweitligisten wird er wohl meist mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen müssen.