Deutschlands langsame Strategie gegen Fast Fashion
Die Welt
Nach der Katastrophe in einer Textilfabrik in Bangladesch versprach die Bundesregierung, die Produktion besser zu kontrollieren. Einiges hat sich seitdem verbessert, sagen Verbraucherschützer. Doch eines der größten Probleme bleibt weiter ungelöst.
Als die Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch im April 2013 einstürzte, wurde mit einem Schlag deutlich, wie hoch der Preis für billige Kleidung ist. Mehr als 1100 Menschen kamen ums Leben, fast 2500 wurden verletzt. Es waren vor allem Frauen, die in dem maroden Gebäude zu geringen Löhnen T-Shirts, Hemden oder Jeans auch für den deutschen Markt genäht hatten. Und heute? Hat das Unglück etwas verändert?
In immer kürzeren Abständen bringen Hersteller ihre Kollektionen auf den Markt. Um ein Kilogramm Kleidung zu produzieren, werden bis zu einem Kilogramm Chemikalien eingesetzt, etwa um Fasern zu färben oder Stoffe zu imprägnieren. 25 Prozent aller weltweit verwendeten Pestizide entfallen allein auf den Anbau von Baumwolle, die nur drei Prozent der landwirtschaftlichen Fläche beansprucht. Für eine Jeans werden bis zu 8000 Liter Wasser verbraucht.