
Deutschland vor dem Super-Warnstreik
DW
Am Montag geht im öffentlichen Verkehr fast nichts mehr: Zwei Gewerkschaften rufen zu großangelegten Warnstreiks auf.
Wer an diesem Montag zu Hause arbeiten kann, der hat Glück. Für Pendler und Reisende hingegen wird es ein anstrengender Tag: Nahezu der gesamte öffentliche Verkehr in Deutschland wird aufgrund eines Warnstreiks der Gewerkschaften Verdi und EVG stillstehen.
Der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene ist ebenso betroffen wie der öffentliche Nahverkehr in mehreren Bundesländern sowie fast alle Flughäfen. Um das Verkehrschaos etwas abzumildern und die Versorgung zu gewährleisten, wurde in mehreren Bundesländern aktuell das sonst am Sonntag geltende LKW-Fahrverbot aufgehoben oder gelockert.
Am Streiktag am Montag ruft die von Martin Burkert angeführte Eisenbahn-und Verkehrsgewerkschaft (EVG) insgesamt 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Eisenbahnunternehmen zum Arbeitskampf auf. Der Eisenbahnverkehr in Deutschland wird daher nahezu vollständig zum Erliegen kommen. Die Deutsche Bahn stellt den Fernverkehr ein. Auch die meisten Regional- und S-Bahnen fallen aus - unabhängig für welches Unternehmen sie unterwegs sind. Die Bahn nannte den Arbeitskampf überzogen, grundlos sowie unnötig und appellierte an die EVG, weiter zu verhandeln.
Neben der EVG hat die Gewerkschaft Verdi mit ihrem Vorsitzenden Frank Werneke zum Arbeitsausstand aufgerufen. Im Organisationsbereich von Verdi liegt unter anderem der öffentliche Nahverkehr. Busse, Straßen- und U-Bahnen in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und in weiten Teilen Bayerns sollen am Montag in den Depots bleiben.
Bestreikt werden von Verdi auch in großem Umfang die deutschen Flughäfen - laut Flughafenverband ADV können etwa 380.000 Geschäfts- und Privatreisende nicht abheben. Am größten Airport in Frankfurt und an anderen Flughäfen wird der Passagierverkehr zum Erliegen kommen. Zudem bremsten technische Störungen in Frankfurt schon am Sonntag den Betrieb bei der Lufthansa zwischenzeitlich aus. Beeinträchtigt gewesen seien der Check-in über die Internetseite der Fluggesellschaft, am Schalter sowie das Boarding, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Am Flughafen München gibt es bereits am Sonntag keinen regulären Flugbetrieb.