"Deutschland hat uns einfach verarscht"
n-tv
Die Bundeswehr ist auf dem Weg, um deutsche Staatsbürger und Ortskräfte aus Afghanistan zu holen. Doch wer jetzt noch nicht auf dem Flughafen von Kabul ist, für den gibt es kaum Aussicht auf Rettung - darunter der Bundeswehr-Übersetzer Zalmai A. und seine Familie.
Zalmai A. ist verzweifelt, er weiß nicht, wie lange er noch zu leben hat. Er weiß nicht, was mit seiner Frau, seinen vier Kindern und seinen Freunden passieren wird, die wie er als Ortskraft für die Bundeswehr gearbeitet haben. Er weiß nur eins: Wenn die Taliban ihn erwischen, "dann bin ich tot". Die Nachrichten, die er RTL und ntv schickt, zeigen einen ratlosen, ängstlichen, aber auch wütenden Familienvater. Der Übersetzer steht auf einer Evakuierungsliste des Auswärtigen Amts, doch das wird ihm womöglich nicht mehr nützen. Noch hofft Zalmai A., dass die Bundeswehr ihn und seine Familie irgendwie in Kabul finden, sicher zum Flughafen bringen und von dort außer Landes fliegen wird. Er selbst kann nicht zu dem Flughafen gelangen, von dem aus schreckliche Bilder um die Welt gehen. Die Zufahrtswege sind verstopft, in der ganzen Stadt sind Kontrollposten der Taliban. "Jetzt sitzen wir hier und wir sind einfach festgenagelt", sagt A. Die Zeit rennt: Bis Mittwochabend will die US-Armee auch die Sicherung des Flughafens Kabul beenden. Wer dann noch im Land ist, bleibt mit den Taliban allein zurück.More Related News