Deutschland hat erstmals eine Antirassismus-Beauftragte
DW
Reem Alabali-Radovan will dafür sorgen, dass sich die Vielfalt der Gesellschaft in Ministerien und Behörden widerspiegelt. SPD, Grüne und FDP hatten vereinbart, den Posten zu schaffen.
Als neue Beauftragte für Antirassismus will Reem Alabali-Radovan eine "Diversity-Strategie" für die Bundesverwaltung erarbeiten. Ihr Ziel sei es, dass sich "die Vielfalt unserer Gesellschaft auch in den Bundesministerien und Bundesbehörden widerspiegelt", sagte die SPD-Politikerin in Berlin.
Die 31-Jährige Staatsministerin ist im Kanzleramt bereits zuständig für Migration, Flüchtlinge und Integration. Sie will die auf mehrere Ressorts verteilten Maßnahmen der Bundesregierung gegen Rassismus künftig koordinieren und einen "Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus" vorlegen.
Alabali-Radovan wurde als Kind irakischer Eltern in Moskau geboren. 1996 kam sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Sie studierte Politikwissenschaften und wurde 2020 Integrationsbeauftragte des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr zog sie mit einem Direktmandat in das Parlament ein.
Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte vereinbart, eine Antirassismus-Beauftragte zu berufen. Zudem soll es in dieser Wahlperiode eine Beauftragte oder einen Beauftragten für Antiziganismus geben. Wo dieses Amt angesiedelt wird, werde noch besprochen, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Der bereits in der vergangenen Wahlperiode berufene Antisemitismusbeauftragte Felix Klein behält sein Amt. Er sitzt im Bundesinnenministerium.
uh/kle (dpa, epd, kna)