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Deutschland für internationale Fachkräfte immer unbeliebter
n-tv
Der Fachkräftemangel ist weiterhin ein gravierendes Problem in Deutschland. Einer Studie zufolge rutscht die Bundesrepublik in Sachen Attraktivität weiter ab. Dabei sind die Bedingungen nicht schlechter geworden - die Konkurrenz holt nur kräftig auf.
Deutschland hat im internationalen Vergleich bei Fachkräften, Unternehmern und Start-ups aus dem Ausland an Beliebtheit verloren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der OECD in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung. Gründe dafür seien unter anderem eine zögerliche Einbürgerungspraxis und eine nur schleppende Digitalisierung. "Deutschland ist mittlerweile ein offenes und attraktives Land für qualifizierte Einwanderung", sagte Ulrich Kober, Migrations-Experte der Bertelsmann Stiftung. "Aber bei Visaerteilung, Digitalisierung, Einbürgerung oder im Umgang mit Vielfalt besteht Handlungsbedarf." Dies zeigten etwa der geringe Zuzug von Fachkräften aus Drittstaaten und die Zurückhaltung der Unternehmen bei der Anwerbung im Ausland.
Einzig bei internationalen Studierenden belegt Deutschland demnach einen Spitzenplatz direkt hinter den USA noch vor Großbritannien, Norwegen und Australien. Ausschlaggebend dafür seien exzellente Universitäten, geringere Kosten für das Studium sowie gute Arbeits- und Bleibemöglichkeiten während und nach dem Studium, erklärte die Bertelsmann Stiftung.
In Zusammenarbeit mit der Industriestaaten-Organisation OECD seien für alle 38 Mitgliedsländer die Rahmenbedingungen untersucht worden, die für qualifizierte Migranten attraktiv seien. Das seien etwa die Qualität der beruflichen Chancen, Einkommen und Steuern, aber auch Möglichkeiten für Familienmitglieder und Lebensqualität. Die OECD-Staaten Neuseeland, Schweden, Schweiz, Australien und Norwegen sind laut Index am attraktivsten für hochqualifizierte Fachkräfte. Deutschland fiel demnach im Vergleich zu einer früheren Studie aus dem Jahr 2019 um drei Plätze zurück auf den 15. Rang.