
Deutsches Tesla-Batteriewerk auf der Kippe?
DW
Tesla-Chef Elon Musk hat das Ziel ausgerufen, die Fabrik in Grünheide bei Berlin auch zur weltgrößten Batteriefabrik zu machen. Ein neues US-Gesetz könnte diese Pläne möglicherweise ausbremsen.
Die ehrgeizigen Pläne des Elektroautobauers Tesla für die Fertigung eigener Batterien in Deutschland stehen wegen möglicher massiver Steuererleichterungen in den USA auf dem Prüfstand. Das Wall Street Journal hatte am Mittwoch berichtet, Tesla habe sein Vorhaben, eigene Batterien in der neuen Autofabrik Grünheide bei Berlin zu produzieren, vorerst auf Eis gelegt.
Die Herstellung von mehr Batterien in den USA könne Tesla helfen, an zusätzliche Steuererleichterungen aus dem Inflation Reduction Act (IRA), dem Inflationsbekämpfungsgesetz von US-Präsident Joe Biden zu kommen. Von Tesla gab es dazu keine Stellungnahme.
Das Brandenburger Wirtschaftsministerium geht weiter davon aus, dass Tesla die Batteriefabrik für die eigene Zellfertigung bauen wird. Das Ministerium habe am Donnerstag erste Informationen dazu erhalten, sagte eine Sprecherin. "Möglich scheint, dass Tesla einzelne Prozessschritte in den Werken neu priorisiert, der Standort Grünheide jedoch in Aufbau und mit seinen Arbeitsplätzen so erhalten bleibt." Den Bericht wollte sie nicht kommentieren.
Der Kongress in Washington hatte im August ein Gesetzespaket über Milliardeninvestitionen in den Klimaschutz und den Sozialbereich verabschiedet. Es sieht unter anderem finanzielle Anreize auch für den Bau von Werken für Elektroautos vor, die Energieforschung soll vorangetrieben werden. Das Brandenburger Wirtschaftsministerium forderte eine Reaktion der EU, weil das US-Inflationsreduktionsgesetz zu einem Wettbewerbsnachteil in Europa führe. "Hier muss die EU beihilferechtlich reagieren, um wieder Augenhöhe herzustellen."
Der Bau der Batteriefabrik in Grünheide in Brandenburg ist schon weit fortgeschritten, der Zeitplan für den Produktionsbeginn ist aber nach wie vor unklar.