Deutscher Nationalspieler spaltet den BVB
n-tv
Borussia Dortmund steht offenbar kurz davor, einen Nationalspieler für das Mittelfeld zu verpflichten. Felix Nmecha aus Wolfsburg soll kommen. Die Fans des BVB protestieren gegen den Transfer, wegen womöglich homophober Überzeugungen des Spielers. Dem Klub droht ein Belastungsprobe.
Borussia Dortmund sucht nach Lösungen, um den Verlust von Weltstar Jude Bellingham aufzufangen. Einen bezahlbaren Eins-zu-eins-Ersatz für den jungen Engländer gibt es nicht, trotz Ablöse-Einnahmen von über 100 Millionen Euro. Ein Teil der Lösung soll der Mexikaner Edson Álvarez sein. Ein klassischer Sechser, der zwischen 40 und 50 Millionen Euro kosten soll. Das ist er einfache Teil der Lösung.
Der komplizierte ist Felix Nmecha, der bislang einmalige DFB-Nationalspieler des VfL Wolfsburg. Sportlich könnte sich der Deal mit dem Mittelfeldmann (zentral und offensiv) in die Reihe der jüngsten BVB-Topdeals einreihen. Ein junger Spieler (22 ist er) kommt für einen vernünftigen Kurs (irgendwo zwischen 25 und 30 Millionen Euro, vielleicht sogar weniger), entwickelt sich weiter, steigert seinen Marktwert und zieht (vielleicht) weiter. Doch es gibt noch eine andere Seite bei Nmecha. Er vertritt Überzeugungen, die die BVB-Grundwerte herausfordern.
Nmecha gilt als streng religiöser Christ. Auf seinem Instagram-Profil macht er daraus keinen Hehl. Regelmäßig veröffentlicht er Bilder und Videos und bezieht seinen Glauben mit ein. Nach der Saison mit dem VfL Wolfsburg, die ihn für die Nationalmannschaft und den BVB interessant gemacht hat, dankte er Jesus. In seinem aktuellsten Posting schreibt er: "Herr, du gibst mir Frieden, wir bekommen keine Einschränkungen." So weit, so unkritisch. Aber Nmecha hat in der Vergangenheit eben auch andere Dinge gepostet. Im Februar hatte er ein Video des US-amerikanischen Rechtspopulisten Matt Walsh geteilt, der immer wieder seine Transfeindlichkeit und Ablehnung der LGBTQ-Rechte zur Schau stellt. Und mit Beginn des Pride-Monats Juni hatte er ein Video eines Accounts mit dem Namen "Reformedbychrist" geteilt. In dem Beitrag wird der Begriff "Pride" dem Teufel zugeordnet. Für die Fans des BVB ist damit eine Linie überschritten. In Foren und im realen Leben wird hitzig diskutiert. Einige Fans drohen sogar damit, ihre Vereinsmitgliedschaft aufzugeben.