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Deutscher nach Selbstmord von Ärztin Kellermayr angeklagt
n-tv
In der Corona-Krise macht sich die oberösterreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr öffentlich für Impfungen stark. Dafür wird sie massiv angefeindet. Sie schließt ihre Praxis - und nimmt sich das Leben. Dafür soll nun ein 61-Jähriger aus Deutschland vor Gericht.
Vor zwei Jahren nimmt sich nach massiven Drohungen die oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr das Leben. Die 36-Jährige war Impfgegnern angefeindet worden. Nun hat die Staatsanwaltschaft Wels Anklage gegen einen 61-jährigen Deutschen erhoben, wie der österreichische "Standard" berichtet. Demnach würden der Abschiedsbrief sowie in Gutachten nahelegen, dass die Nachrichten, die der Angeklagte der Ärztin geschickt haben soll, ein Grund für den Selbstmord gewesen seien. Konkret geht es nach Angaben der Anklagebehörde um vier Mails und drei Twitter-Nachrichten. Die Anklage lautet demnach auf gefährliche Drohung. Dem Mann droht im Fall seiner Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.
Wie es weiter hieß, hat der Mann versucht, sie "in Furcht und Unruhe zu versetzen". So habe er angekündigt, "sie vor ein noch einzurichtendes 'Volkstribunal' zu stellen und sie 'auf die Anklagebank und dann sicher ins Gefängnis' zu bringen. Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilt, hat der Angeklagte laut dem Sachverständigen damit rechnen müssen, dass seine Drohungen zu "psychischen Instabilitäten, Verängstigung und als Folge zum Suizid führen können".
Kellermayr hatte sich in der Nacht auf den 29. Juli 2022 in ihrer Praxis in Seewalchen am Attersee das Leben genommen. Diese hatte sie aufgrund des hohen Sicherheitsrisikos bereits im Juni zuvor schließen müssen. So teilte sie mit, bereits 100.000 Euro für Schutzmaßnahmen ausgegeben zu haben und etwa einen Security-Mitarbeiter zu beschäftigen, um sich und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. In ihrem Abschiedsbrief hatte sie den Behörden Berichten zufolge vorgeworfen, bei ihrem Schutz versagt zu haben.