Deutscher Kletter-Star bricht für Olympia sein Versprechen
n-tv
Die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris stellt Alexander Megos vor eine große Herausforderung. Nicht einmal sportlich, sondern für sein Gewissen. Denn für die Reise nach Shanghai muss er ins Flugzeug steigen.
Alexander Megos ist einer der besten Kletterer der Welt - bei den Olympischen Spielen im Sommer will der deutsche Szenestar um Medaillen kämpfen. Um nach Paris zu kommen, hat der 30-Jährige aber nicht nur die anstehende Qualifikation vor sich. Er muss auch einen großen, grünen Vorsatz brechen. "Ich habe schon vor drei Jahren gesagt, dass ich für keinen Wettkampf mehr in ein Flugzeug steige", erzählt Megos. Leider findet das Quali-Event für Olympia am dritten Mai-Wochenende aber in Shanghai statt - und dorthin kommt man nicht so schnell mit der Bahn oder in Fahrgemeinschaften.
Eigentlich fühlt sich Megos als Felskletterer, als Freiluftathlet, ein bisschen auch als Freigeist. Im Alter von 19 Jahren gelang ihm - quasi zufällig - ein Weltrekord, der selbst die damaligen Topstars verblüffte. Vom einen auf den anderen Tag war er in der Kletterszene berühmt, seitdem hat er einige der schwersten Felswände auf dem Globus bezwungen.
Er braucht das Gefühl von echtem Stein und Fels unter den Fingerkuppen, Natur- und Klimaschutz liegen dem Mann aus Erlangen sehr am Herzen. Regelmäßig versucht er, auf Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen aufmerksam zu machen, unter anderem auf seinen Social-Media-Kanälen. Wenn Megos über Shanghai spricht, wird deutlich, wie ihn der Interkontinentalflug nervt. "Das liegt mir schwer im Magen", erzählt er. "Ich muss meine eigene Regel brechen. Aber das wird das letzte Mal sein."