Deutscher Exot kämpft bei WM um Anerkennung
n-tv
Erst seit zwei Jahren ist Frithjof Seidel Synchronschwimmer. Doch in seiner neuen Karriere braucht er keine lange Anlaufzeit: Mit dem Team holte er EM-Silber. Jetzt geht es erstmals zur WM für ihn.
Über sein Dasein als Exot muss Frithjof Seidel ab und an schmunzeln. "Manchmal finde ich es schon amüsant, dass sich ausnahmsweise Männer ihre Rechte bezüglich der WM-Teilnahme erkämpfen müssen", sagt der Synchronschwimmer über die seltene Minderheitsrolle seines Geschlechts: "In der Gesellschaft ist es ja häufig andersherum."
Seidel war bereits bei Welt- und Europameisterschaften am Start, damals jedoch als Wasserspringer. Der Berliner wurde 2021 nach dem eigentlichen Karriereende aber für das Synchronschwimmen abgeworben und kann sich nach einer rasanten Leistungsentwicklung bereits EM-Silbermedaillengewinner nennen.
Bei den Titelkämpfen im Rahmen der Europaspiele in Krakau holte er mit dem gemischten Team die erste Synchron-Medaille seit 40 Jahren für Deutschland. Nun steht er vor seiner ersten WM als Synchronschwimmer - und ist in Fukuoka damit ein echter Pionier: "Ich war froh und dankbar, dass wir diesen Schritt gegangen sind, dass man das Risiko auf sich genommen hat, mich als unerfahrenen Sportler mit ins Team zu nehmen."