Deutscher bei Unruhen im Iran festgenommen
n-tv
Die Unruhen im Iran nach dem Tod einer jungen Frau in Polizeigewahrsam gehen in die dritte Woche. Bei einem Sturm auf eine Polizeiwache im Südosten sterben 19 Menschen. Neun Festnahmen von Ausländern gibt der iranische Geheimdienst bekannt.
Im Zusammenhang mit den Protesten im Iran sind nach Angaben der dortigen Regierung auch neun Ausländer festgenommen worden, darunter mindestens ein Deutscher. Diese Ausländer seien "vor Ort" festgenommen worden oder "in die Unruhen verwickelt", hieß es aus Geheimdienstkreisen. Die Sicherheitskräfte gehen mit großer Härte gegen die Proteste vor, die durch den Tod der Kurdin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam entfacht worden waren. Im Laufe des Tages kam es dabei offenbar auch zu Schusswechseln mit Regierungsgegnern.
Nach Angaben des iranischen Geheimdienstministeriums kommen die neun festgenommenen Ausländer aus Deutschland, Polen, Italien, Frankreich, den Niederlanden, Schweden und weiteren Ländern. Nähere Angaben zu den Gründen und Umständen ihrer Festnahme wurden nicht gemacht. Außerdem seien 256 Mitglieder von verbotenen Oppositionsgruppen festgenommen worden, teilte das Ministerium mit.
Bei Zusammenstößen im Südosten des Irans sind laut iranischen Staatsmedien 19 Menschen getötet worden. Unter den Toten in der Provinz Sistan-Baluchestan sei auch ein Oberst der Revolutionsgarden, sagte Regionalgouverneur Hossein Chiabani einem staatlichen Sender. 20 weitere Menschen seien verletzt worden. Die Proteste dauern inzwischen seit zwei Wochen an. Nach früheren Angaben der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) wurden dabei infolge der harten Gangart der Sicherheitskräfte mindestens 83 Menschen getötet. Die halbamtliche iranische Nachrichtenagentur Fars meldete am Mittag noch rund 60 Tote.