
Deutsche Wirtschaft wird China-Lockdown noch spüren
n-tv
Nachdem die Omikron-Welle fast überwunden schien, sorgt der Einmarsch Russlands in die Ukraine erneut für massive Unsicherheit in der Wirtschaft. An wichtigen Häfen stecken Container fest, Lieferengpässe reißen nicht ab. Das werden schon bald auch die Verbraucher merken.
Erst Corona-Pandemie, dann Erholung, jetzt Wirtschafts- und Energiekrise durch den Ukraine-Krieg. Die deutsche Konjunktur fährt Achterbahn. Während hohe Inflation und teure Energie Firmen und Verbrauchern zu schaffen machen, haben einige Branchen die Virus-Krise schon abgeschüttelt. Fast. Wenn da nicht China wäre. Der harte Anti-Covid-Kurs mit Lockdowns in Metropolen wie Shanghai bremst den Welthandel.
"Die deutsche Wirtschaft wird das noch spüren", sagt Vincent Stamer, Handelsexperte beim Kieler IfW-Institut. "Jetzt dürften die Verbraucher beginnen, Lieferengpässe bei manchen Produkten wahrzunehmen." Auch Konjunkturchef Timo Wollmershäuser vom Münchner Ifo-Institut betont: "Das trifft uns wahrscheinlich im Mai und Juni mit voller Wucht." Denn 15 Prozent aller importierten Vorprodukte kämen aus China .
Als die Omikron-Welle ihren Schrecken verlor und fast überwunden schien, sorgte der Einmarsch Russlands in die Ukraine Ende Februar erneut für massive Unsicherheit in der Wirtschaft. Seitdem streichen Verbände und Ökonomen ihre Wachstumsprognosen zusammen und holen stattdessen wieder Rezessionsszenarien aus der Schublade. Die Bundesregierung erwartet 2022 nur noch ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,2 Prozent.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.