Deutsche Welle: Präsentation des Untersuchungsberichts zu Antisemitismus-Vorwürfen
DW
In einer Sondersitzung der DW-Gremien und einem anschließenden Pressegespräch präsentierte heute eine unabhängige Expertenkommission die Ergebnisse ihrer zweimonatigen Untersuchung von Antisemitismus-Vorwürfen.
Die Vorwürfe richteten sich gegen mehrere Mitarbeitende und Distributionspartner der Deutschen Welle. Die Expertenkommission mit Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Beatrice Mansour und Ahmad Mansour stellte fest, dass es in der Arabisch-Redaktion der DW, in der vier der fünf beschuldigten Personen arbeiten, keinen strukturellen Antisemitismus und grundsätzlich keine antisemitische Tendenz in der Berichterstattung gebe. Allerdings habe es punktuell Versäumnisse und Fehler gegeben, etwa beim Recruiting, bei journalistischen Recherchen und bei der Auswahl von Gästen für Sendungen.
Der 10-Punkte-Maßnahmenplan der DW und der Bericht der Expertenkommission steht unten auf dieser Seite zum Download zur Verfügung. Sie äußerte sich in einer Pressemitteilung zum Thema.
In der heutigen gemeinsamen Sitzung von Rundfunkrat und Verwaltungsrat der DW betonten die Gremienvertreter, dass der von den unabhängigen Experten vorgestellte Bericht und die daraus von der Geschäftsleitung der DW entwickelten Maßnahmen eine wichtige Grundlage für die weitere Auseinandersetzung mit diesem Thema in den Gremien seien.
DW-Rundfunkratsvorsitzender Karl Jüsten: "Unser Dank gilt Frau Leutheusser-Schnarrenberger und Herrn Mansour. Sie haben der DW in einer schwierigen Situation geholfen, mit ihrer Untersuchung den Ansatz für konkrete Verbesserungen zu schaffen. Die Vertreter beider Gremien wurden umfänglich über die Untersuchung der Vorwürfe informiert und auch über die Maßnahmen, welche die DW nun plant. Die Gremien sind erleichtert darüber, dass der Bericht keine Anhaltspunkte für strukturellen Antisemitismus in der DW gefunden hat. Es handelt sich um bedauerliche Einzelfälle. Ich spreche für beide Gremien, wenn ich noch einmal betone, Antisemitismus hat in der DW keinen Platz."
Intendant Peter Limbourg hatte dazu Anfang Dezember die unabhängigen Experten beauftragt, den Anschuldigungen und möglichen organisatorischen Schwachstellen in einigen Geschäftsbereichen der DW nachzugehen und Handlungsempfehlungen zu formulieren. Die in den Medienberichten zitierten DW-Mitarbeitenden wurden vorläufig freigestellt.