
Deutsche Post präsentiert Rekordzahlen - und trübe Aussichten
n-tv
Im Jahr 2022 kann die Deutsche Post bei Umsatz und Gewinn kräftig zulegen. Dafür sind zum Großteil die Geschäfte des Bonner Konzerns im Ausland verantwortlich. Das laufende Geschäftsjahr wird wohl keine Rekorde schreiben, sondern könnte stattdessen von Streiks geprägt werden.
Die Deutsche Post hat ein weiteres Rekordjahr hinter sich, im Stammgeschäft mit dem Brief- und Paketversand aber geschwächelt. Im Konzernbereich Post & Paket Deutschland brach das operative Ergebnis 2022 um 27,2 Prozent ein auf 1,27 Milliarden Euro, wie der Bonner Konzern mitteilte. Das ist schlechter als die Post erwartet hatte. Im vergangenen Herbst hatte sie für das Gesamtjahr noch 1,35 Milliarden Euro prognostiziert. Alles in allem erzielte die Deutsche Post DHL einen operativen Gewinn von 8,4 Milliarden Euro (plus 5,7 Prozent) - das war der vierte Jahreshöchstwert in Folge. Der Umsatz kletterte um 15,5 Prozent auf 94,4 Milliarden Euro.
Für die Aktionäre hat der scheidende Post-Chef Frank Appel noch ein Abschiedsgeschenk: Die Dividende für 2022 wird erhöht und das laufende Aktienrückkaufprogramm ausgeweitet. Für das vergangene Jahr wolle der Bonner Konzern 1,85 (Vorjahr: 1,80) Euro pro Aktie auf den Tisch legen. Das bestehende Aktienrückkaufprogramm werde um eine Milliarde Euro aufgestockt.
Das Unternehmen begründete die schwache Entwicklung beim Brief- und Paketversand mit höheren Kosten für Energie, Transport und Saisonkräfte. Der Umsatz im Stammgeschäft sank laut den nun publizierten Jahreszahlen um 3,8 Prozent auf 16,78 Milliarden Euro. Im Gegensatz zum Heimatmarkt entwickelt sich das Geschäft des Logistikriesen auf globalem Parkett und in anderen Bereichen prächtig. Die Frachtsparte legte beim Umsatz um fast ein Drittel auf 30,2 Milliarden Euro zu, und die Lieferketten-Dienstleistungen wuchsen um ein Sechstel auf 16,4 Milliarden Euro - beide Konzernbereiche wurden deutlich profitabler.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.