
Deutsche Oper am Rhein streicht Moskauer Inszenierung
n-tv
Düsseldorf (dpa/lnw) - Angesichts des russischen Krieges in der Ukraine legt die Deutsche Oper am Rhein ihre Zusammenarbeit mit russischen Kulturinstitutionen auf Eis. Die Mitte Mai in Düsseldorf geplante Premiere von Umberto Giordanos Oper "Andrea Chénier" in der Inszenierung des Intendanten der Moskauer Helikon-Oper, Dmitry Bertman, sei abgesagt worden, teilte die Rheinoper am Mittwoch mit. Das gelte auch für die Folgevorstellungen.
"Ich bedauere diese Absage zutiefst, sie ist jedoch in der aktuellen Situation alternativlos", sagte Generalintendant Christoph Meyer. Er betonte, dass sich die Absage nicht gegen den Künstler Bertman richte. "Wir legen vielmehr die Zusammenarbeit mit einer offiziellen Kulturinstitution des russischen Staates auf Eis, die mit seinem Namen untrennbar verbunden ist." Eine künstlerische Partnerschaft dieser Art könne es "angesichts dieses Bruchs des Völkerrechts und aus Solidarität mit der Ukraine und den Opfern dieses Krieges nicht geben", sagte Meyer.
An der Rheinoper seien rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus rund 40 Nationen beschäftigt, darunter auch aus der Ukraine und Russland. Das Haus sei weiterhin dem friedlichen Dialog und kulturellen Austausch über die Grenzen hinweg verpflichtet.

Bei einer Pressekonferenz sagt Russlands Präsident Wladimir Putin, mit der Einstellung der Kampfhandlungen einverstanden zu sein, stellt allerdings Bedingungen. Zum Beispiel müsse vor einer Waffenruhe geklärt sein, ob die ukrainischen Soldaten in Kursk ihre Waffen niederlegten und kapitulierten. Zudem müsse eine Waffenruhe "zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen", meint Putin. Diese Ursachen sieht Russland nicht in seinem Angriffskrieg, sondern in der Fähigkeit der Ukraine, sich selbst zu verteidigen und seine Existenz aufrechtzuerhalten. Von den seit über drei Jahren formulierten Maximalforderungen des Kreml, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Ukraine bedeuten würden, rückt Putin weiterhin nicht ab. Die Reaktionen auf den Plattformen X und Bluesky: