Deutsche Neonazis in Russland an Waffen geschult
n-tv
In einem paramilitärischen Ausbildungszentrum in St. Petersburg ließen sich auch deutsche Neonazis schulen. Der Betreiber ist am Ukraine-Krieg beteiligt. Die Linke fordert, dass deutsche Behörden gegen die Teilnehmer ermitteln - und dies in Zukunft verhindern.
Mitglieder der NPD-Jugendorganisation Junge Nationalisten und der Neonazi-Kleinstpartei Dritter Weg haben in der Vergangenheit an Kursen in einem paramilitärischen Ausbildungszentrum der rechtsextremen Organisation Russian Imperial Movement (Russische Reichsbewegung, RIM) in St. Petersburg teilgenommen. Das erklärte das Bundesinnenministerium in seiner Antwort auf eine Frage der Linken-Bundestagsabgeordneten Martina Renner, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
"Deutsche Sicherheitsbehörden müssen verhindern, dass sich deutsche Neonazis in Russland paramilitärisch ausbilden lassen", sagte Martina Renner dem RND. "Zudem erwarte ich, dass Strafverfolgungsbehörden gegen Personen vorgehen, die in der Vergangenheit an Trainings in Russland teilgenommen haben", fügte die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion hinzu. Von Neonazis, die in Russland im Umgang mit Waffen geschult wurden, gehe eine große Gefahr für die innere Sicherheit aus.
Der bewaffnete Arm des Russian Imperial Movement, die Russian Imperial Legion, ist auch an Kampfhandlungen gegen das ukrainische Militär im Zuge des russischen Angriffskriegs beteiligt. Bereits ab 2014 waren Kämpfer der Organisation im Donbass auf Seiten pro-russischer Separatisten im Einsatz.