Deutsche Marine beendet "Atalanta"-Mission gegen Piraterie
DW
Die Bundesregierung wird die Beteiligung der Bundeswehr an der Anti-Piraterie-Mission "Atalanta" vor der Küste Somalias nicht verlängern. Damit läuft der Einsatz der deutschen Marine am 30. April aus.
Die Bundesregierung werde im Bundestag keinen Antrag auf Verlängerung des Mandats für den EU-Einsatz am Horn von Afrika stellen, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin. Das Mandat für den deutschen Einsatz ende damit am 30. April.
Die EU-Mission "Atalanta" vor der Küste Somalias läuft seit 2008. Seitdem patrouillierten Kriegsschiffe verschiedener EU-Nationen auf der vielbefahrenen Handelsroute. Ihre Aufgabe ist es, die Seewege in der Region zu schützen und auch Angriffe auf Schiffe mit Hilfsgütern des Welternährungsprogramms zu verhindern.
In der Region gab es zeitweise hunderte Piratenangriffe pro Jahr auf Handelsschiffe. Mit dem Rückgang der Piraterie in der Region fuhr die Bundeswehr auch ihre Beteiligung an "Atalanta" zurück. Das Bundeswehr-Mandat war zuletzt vor zwei Jahren verlängert worden. Es sah den Einsatz von maximal 300 Soldaten vor. Die Bundeswehr stellte regelmäßig Fregatten, aktuell aber nur noch Verbindungsoffiziere.
Die Operation werde weiterhin politisch unterstützt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Deutschen Presseagentur. "Das Ziel der Operation, die Piraterie auf ein tolerierbares Niveau zu drücken, wurde eindrucksvoll erreicht." Der letzte dokumentierte Angriff somalischer Piraten habe 2019 stattgefunden. Am 8. April 2017 gab es demnach den letzten erfolgreichen Piratenangriff im Einsatzgebiet - auf den Massengutfrachter OS35.
qu/rb (afp, dpa)