Deutsche Justiz fordert Auslieferung von Jan Marsalek
n-tv
Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek soll sich in Moskau aufhalten. Daher schickt die deutsche Justiz ein Inhaftnahmeersuchen nach Russland. Ziel ist die Auslieferung nach Deutschland und ein Prozess wegen Betrugs. Angeblich weiß die Politik schon länger, wo er sich aufhält, die Ermittler hingegen nicht.
Die deutsche Justiz hat laut einem Medienbericht im Fall des gesuchten Ex-Wirecard-Vorstands Jan Marsalek ein Rechtshilfeersuchen an die russische Regierung gestellt, um dessen Auslieferung zu erreichen. Die "Bild"-Zeitung berichtet in ihrer Dienstagsausgabe unter Berufung auf Regierungskreise, noch vor Ostern habe die Staatsanwaltschaft München ein sogenanntes Inhaftnahmeersuchen an den Kreml abgeschickt. Marsalek soll in München vor Gericht gestellt werden.
Die deutschen Ermittler verlangen der Zeitung zufolge von der russischen Justiz, den seit zwei Jahren weltweit wegen mutmaßlichen Betrugs gesuchten Marsalek aus einem vom russischen Geheimdienst FSB bereitgestellten Versteck in Moskau zu holen, in Haft zu nehmen und auszuliefern. Das Ersuchen enthalte den genauen Fluchtort Marsaleks aus dem Januar 2021, mit den entsprechenden Koordinaten.
Die "Bild"-Zeitung hatte vor einer Woche berichtet, dass Marsalek in Moskau untergetaucht sei. Demnach soll dieser Aufenthaltsort des früheren Wirecard-Vorstands dem Bundesnachrichtendienst (BND) und dem Bundeskanzleramt bereits seit vergangenem Jahr bekannt gewesen sein. Laut "Bild"-Zeitung sollen die Münchner Ermittler aber nicht eingeweiht, sondern erst durch die Enthüllungen der Zeitung von Marsaleks Aufenthaltsort erfahren haben.
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