Deutsche Firmen planen mehr US-Investitionen
n-tv
Wirtschaftsverbände und Politik hatten es bereits befürchtet: Deutsche Unternehmen haben vor, mehr in den USA zu investieren - auch, wenn das zum Nachteil ihrer Standorte hierzulande geht. Der Grund sind nicht nur günstigere Energiepreise.
Deutsche Unternehmen wollen mehr im Ausland investieren. Das geht auch zu Lasten des Standortes Deutschland. Besonders stark ist die Investitionsdynamik laut Deutscher Industrie- und Handelskammer (DIHK) in den USA, vor dem Hintergrund eines milliardenschweren US-Subventionsprogramms. Das sind Kernergebnisse einer Firmenbefragung von Auslandshandelskammern, welche die DIHK ausgewertet hat.
Beim sogenannten Inflation Reduction Act in den USA sind viele Subventionen und Steuergutschriften daran geknüpft, dass profitierende Unternehmen US-Produkte verwenden oder selbst in den USA produzieren. Wirtschaftsverbände und die Politik haben bereits Befürchtungen geäußert, dass Firmen nun eher in den USA als in Europa und Deutschland investieren. Die EU will mit einem grünen Industrieprogramm ihre Anstrengungen intensivieren, um klimafreundliche Technologien zu fördern.
Nach der DIHK-Auswertung zieht neben vorteilhaften Standortfaktoren wie günstigeren Energiepreisen auch der von der US-Regierung aufgesetzte Inflation Reduction Act zusätzliche Investitionen an. 17 Prozent der deutschen Unternehmen hätten angegeben, ihre US-Investitionen auszuweiten - was auch zulasten des hiesigen Standorts gehe. Während sich die Industrieunternehmen in Deutschland eher zurückhielten, wollten sie in den USA und auch in Kanada und Mexiko ihr Engagement ausweiten.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.