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Deutsche Erzeugerpreise steigen weniger rasant
n-tv
Hohe Energiekosten treiben die deutschen Erzeugerpreise weiter in die Höhe - aber nicht mehr im Rekordtempo. Entgegen der Erwartungen von Ökonomen steigen die Preise im Juni langsamer als noch im Mai. Das kann sich auch auf die Verbraucherpreise auswirken.
Die deutschen Erzeugerpreise sind im Juni weniger stark als in den Vormonaten gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhten sich die Erzeugerpreise um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 32,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Das ist etwas weniger als der Rekordzuwachs im Vormonat von 33,6 Prozent, der der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebungen 1949 war. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten für den Juni Raten von 1,0 und 33,9 Prozent erwartet.
Den größten Beitrag zum Anstieg der Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich lieferte weiterhin die Preisentwicklung bei Energie. Die Energiepreise waren im Juni im Durchschnitt 86,1 Prozent höher. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten Erdgas in der Verteilung mit einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 141,1 Prozent und elektrischer Strom mit 93,3 Prozent. Kraftwerke zahlten für Erdgas 227,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für Industrieabnehmer war Erdgas 182,6 Prozent teurer und für Wiederverkäufer 159,5 Prozent. Mineralölerzeugnisse waren 52,9 Prozent teurer als im Vorjahresmonat.
Die Erzeugerpreise wirken sich auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch der Eurozone liegt die Inflation weit über dem mittelfristigen Zielwert der EZB von 2 Prozent. Die EZB will sich nach langem Zögern gegen die Inflation stemmen und am Donnerstag ihre Leitzinsen erstmals seit elf Jahren anheben.