
Deutsche Erzeugerpreise sinken "spektakulär"
n-tv
Seit mehr als zwei Jahren steigen die Preise der Produzenten in Deutschland drastisch und unaufhörlich - bis zum vergangenen Monat. Im Oktober geben die Erzeugerpreise erstmals wieder deutlich nach. Auch die Verbraucher dürften das zu spüren bekommen, allerdings noch nicht sofort.
Die Preise deutscher Hersteller sind im vergangenen Oktober erstmals seit mehr als zwei Jahren wieder gesunken. Im Vergleich zum September gingen sie um 4,2 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das Niveau der Erzeugerpreise bleibt aber sehr hoch: Im Oktober lagen sie 34,5 Prozent höher als im Oktober 2021, wie die Statistiker weiter mitteilten. Im August und September hatte diese Veränderungsrate allerdings noch bei jeweils fast 46 Prozent gelegen. Einen Rückgang der Erzeugerpreise im Monatsvergleich hatte es in Deutschland zuletzt im Mai 2020 auf dem Höhepunkt der Corona-Krise gegeben.
Die Erzeugerpreise gelten als ein wichtiger Indikator für die Entwicklung der Inflationsrate, die anhand der Verbraucherpreise gemessen wird. Erhöhen oder senken die Erzeuger ihre Preise, kommt das in der Regel auch bei den privaten Haushalten an, zumindest teilweise. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise 10,4 Prozent höher als ein Jahr zuvor, das ist die höchste Inflationsrate seit 1951.
Der aktuelle Rückgang der Produzentenpreise weckt die Hoffnung, dass die starke Inflation allmählich ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. "Ein spektakulärer Rückgang nach all den Monaten mit deutlichen Preisanstiegen", sagte LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch. "Vielleicht das erste Signal eines gewissen konjunkturbedingten Nachlassens des Preisdrucks."

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.