
"Der Wohnungsbau befindet sich im freien Fall"
n-tv
Die Baubranche verzeichnet mehr Aufträge, zu verdanken ist das aber nur dem Tiefbau. Was den Wohnungsbau angeht, sehen Zahlen und Prognosen finster aus. An Genehmigungen scheitert es allerdings nicht.
Trotz gestiegener Material- und Zinskosten hat die deutsche Baubranche im Februar mehr Aufträge an Land gezogen. Das Neugeschäft im Bauhauptgewerbe wuchs inflationsbereinigt um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Januar hatte es noch einen Einbruch von 5,8 Prozent gegeben.
Zu verdanken hat die Branche den Zuwachs aber allein dem Tiefbau, wozu beispielsweise der Straßenbau zählt: Hier legte der Auftragseingang im Februar um 14,6 Prozent zu. Der Hochbau - der vor allem durch den Wohnungsbau geprägt ist - erhielt dagegen 6,0 Prozent weniger Bestellungen. Insgesamt fiel der Jahresauftakt damit schwach aus: Im Januar/Februar brachen die Bestellungen um 18,2 Prozent ein im Vergleich zu den ersten beiden Monaten des Jahres 2022.
"Der Wohnungsbau befindet sich im freien Fall", kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrie-Verbandes, Tim-Oliver Müller, die Entwicklung. "Die explodierenden Baukosten treiben die Projekte in die Unwirtschaftlichkeit." Viele Projekte, die zwar genehmigt, aber mit deren Bau noch nicht begonnen wurde, würden mangels Rentabilität auf Eis gelegt.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.