Der Trainer mit der ganz kurzen Zündschnur
Die Welt
Der 1. FC Köln zieht in den Play-offs doch noch in die Gruppenphase der Conference League ein. Hauptakteur des Abends ist Trainer Baumgart, bei dem sich Wut und Freude die Hand reichen. „So habe ich ihn noch nicht erlebt“, sagt ein Spieler.
Steffen Baumgart hatte eine Vorahnung. „Vor dem Spiel hat er gesagt, seine Zündschnur sei heute kurz. Und hat gefragt, ob jemand die länger machen kann“, verriet Geschäftsführer Christian Keller nach dem 3:0 des 1. FC Köln im Play-off-Rückspiel zur Conference League beim Fehérvár FC lachend: „Und sie hat ja sogar ziemlich bis zum Schluss gehalten.“
Doch in der 90. Minute wurde Baumgart zum Vulkan. Er riss sich die Schiebermütze vom Kopf, lief wild gestikulierend aufs Spielfeld und holte sich nacheinander Gelb und dann Gelb-Rot ab. „Ich war nicht ganz einverstanden mit dem Einwurf gegen uns. Das habe ich etwas zu lautstark zum Ausdruck gebracht“, sagte der 50-Jährige. Der Schiedsrichter habe sich „wahrscheinlich bedroht gefühlt. Ich muss mich wohl dran gewöhnen, dass international gar nix erlaubt ist. In der Bundesliga kannst du wenigstens noch mal reden.“