
"Der Tod ist Begleiter unserer Arbeit"
n-tv
Der 21. Juli ist der Nationale Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige. Deren Zahl steigt seit einigen Jahren wieder an. Der Psychiater und Suchtmediziner Meinolf Leuchtmann verliert immer wieder Menschen, die er betreut und hat gelernt, seine Behandlungserfolge "dosiert" zu definieren.
ntv.de: Die Zahl der Menschen, die infolge von Drogenkonsum sterben, steigt seit ein paar Jahren wieder. Sehen Sie das in der täglichen Praxis auch?
Meinolf Leuchtmann: Wir können das so nicht nachvollziehen. Bei uns hat sich die Lage nicht verändert. Wir sind ja eine Substitutionspraxis und behandeln Patienten bei Opiatabhängigkeit. Und wir sehen eher, dass die Leute deutlich älter werden. Als ich angefangen habe, vor einem Vierteljahrhundert, gab es kaum Drogenabhängige, die über 40 waren. Und jetzt gibt es ganz viele, die auf die 60 zugehen oder noch älter sind. Das Bild ist differenziert. Einerseits steigt die Anzahl der Drogentoten, andererseits steigt eben auch die Anzahl der Drogenabhängigen, die ein höheres Alter erreichen.
Welche Ursachen sehen Sie für die steigenden Zahlen von Drogentoten?

Ein Brandanschlag, dann geht das Licht aus: Vergangene Woche verursachen Linksextremisten im Südosten von Berlin den längsten Stromausfall in der Hauptstadt seit 25 Jahren. 50.000 Haushalte, S-Bahnhöfe, Einkaufszentren und Technologiefirmen sind rund 60 Stunden ohne Strom. "Wir sind nicht ausreichend resilient aufgestellt", kritisiert Manuel Atug, Gründer und Sprecher der AG Kritis im ntv-Podcast "Wieder was gelernt". Ihm zufolge fehlen umfassende und deutschlandweit schnell verfügbare Entstörtrupps und Ersatzmaterial.