Der Tod ändert alles
Süddeutsche Zeitung
Die Witwe des Altkanzlers will vor dem BGH eine Millionenentschädigung und die Streichung von Passagen aus Schwans Buch über Helmut Kohl erstreiten. Doch ihre Aussichten auf Erfolg sind auf ein Minimum geschrumpft.
Man sollte nicht darauf bauen, dass der Rechtsstreit zwischen Maike Kohl-Richter und dem Autor Heribert Schwan sowie dem Heyne-Verlag demnächst zu Ende ist. Zwar hat der Prozess nun den Bundesgerichtshof (BGH) erreicht, der an diesem Montag verhandelt hat und am 29. November sein Urteil verkünden wird. Da geht es um die Streichung von Passagen aus Schwans Buch "Vermächtnis - Die Kohl-Protokolle" und um eine Millionenentschädigung an die Witwe des 2017 gestorbenen Altkanzlers Helmut Kohl. Der BGH dürfte den Fall wieder an das Oberlandesgericht (OLG) Köln zurückverweisen. Auch eine Schlussrunde beim Bundesverfassungsgericht ist nicht ausgeschlossen. Aber eines lässt sich vorhersagen: Die Aussichten für Kohl-Richter auf einen Erfolg im Kampf um das Kohl-Erbe sind nach der Verhandlung auf ein Minimum geschrumpft.