Der Schattenmann
Süddeutsche Zeitung
Im Roman "Die drei Musketiere" zeichnet Alexandre Dumas seinen d'Artagnan als edlen Recken. Doch war das historische Vorbild für den Superhelden der frühen Popkultur ein grausamer Scherge des Sonnenkönigs?
Im Roman von Alexandre Dumas dem Älteren ist er ein junger Gascogner vom Lande, der mit einem plumpen Ackergaul nach Paris kommt. Er will unbedingt Musketier in der Garde des Königs werden und legt sich bei der Ankunft schon mit den Schergen von Kardinal Richelieu an. Zum Glück aber fordert er die drei Musketiere Athos, Porthos und Aramis quasi "im Vorbeigehen" zum Duell heraus, was ihm kurioserweise das Leben rettet und einen Freundschaftsbund fürs Leben begründet. Nach dem Motto: "Einer für alle, alle für einen!" fechtet sich der junge d'Artagnan fortan durch drei dicke Bände mit Mantel-und-Degen-Abenteuern, deren erster "Die drei Musketiere" heißt. Dabei sind es eigentlich - ihn eingeschlossen - stets vier.