"Der rationale Ansatz hat uns keinen Schritt weitergebracht"
n-tv
Ob Greenpeace, Fridays for Future oder die Letzte Generation - die muslimische Community spielt in deutschen Umweltschutzbewegungen so gut wie keine Rolle. Sie fühlt sich nicht angesprochen oder abgeholt, im Gegenteil: "Viele Mitglieder unserer Gemeinschaft verspüren eine gewisse Apathie", beschreibt Tanju Doganay im "Klima-Labor" die derzeitige Situation. Der Darmstädter Wirtschaftsingenieur hat deswegen mit Nour Energy einen gemeinnützigen Verein gegründet, der Musliminnen und Muslime über die Vorteile von Wärmepumpe und Solaranlage aufklärt, aber auch vermittelt, warum Koran und Umweltschutz zusammengehören. Genauso, wie Asmaa El Maaroufi. Die Professorin für Islamische Philosophie der WWU Münster plädiert im "Klima-Labor" dafür, den Klimawandel nicht nur wissenschaftlich abzuhandeln, denn dieser Ansatz sei gescheitert. Warum? Die größten Umweltprobleme sind Egoismus und Gier, sagen El Maaroufi und Doganay. Die Wissenschaft könne daran nichts ändern, Religionen wie der Islam dagegen schon.
ntv.de: Was genau hat der Islam mit der Klimakrise zu tun?
Asmaa El Maaroufi: Alle Anhängerinnen und Anhänger sind wie alle anderen Menschen auf der Welt von der Krise betroffen. Viele muslimisch geprägte Länder wie Bangladesch, Pakistan, Indonesien oder Malaysia sogar in besonderer Weise - in der Zukunft genauso wie in der Gegenwart.