Der Psychothriller „Gaslight“ ist in diesen Tagen erschreckend aktuell
Die Welt
Der Ingrid-Bergmann-Klassiker „Gaslight“ gab einer neuen Form psychischer Gewalt ihren Namen: „Gaslighting“ ist die Manipulation des Gegenübers, bis es an seiner eigenen Wahrnehmung zweifelt. Zum Beispiel, indem heimlich das Licht gedimmt wird. Woran wir uns jetzt erinnern sollten.
Jedes Mal, nachdem ihr Mann Gregory nachts das Haus verlassen hat, um ungestört zu arbeiten, bemerkt Paula, wie die Lampen im Schlafzimmer gedimmt werden. Ganz leicht nur, aber doch nicht zu übersehen. Zunächst verdächtigt sie die Hausmädchen. Doch die wissen von nichts. Sonst befindet sich niemand im Haus. Verliert Paula den Verstand?
Diese Szene aus George Cukors Psychothriller „Gaslight“ von 1944 – auf Deutsch bekannt als „Das Haus der Lady Alquist“ – zeigt vor klaustrophobisch bedrängender Kulisse, wie Gregory seine Frau Paula mittels perfider Methoden in den Wahnsinn treiben will. Es gelingt ihm tatsächlich, aus der lebensfrohen Opernsängerin Schritt für Schritt eine verängstigte Bettlägerige zu machen – obwohl ihr eigentlich nichts fehlt.