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Der nächste Kanzler hat jetzt schon eine historisch schwache Startposition
Die Welt
Auf 25-Prozent-Niveau hat in Deutschland bisher niemand versucht, eine Koalition und damit die nächste Bundesregierung auf die Beine zu stellen. Deshalb kann sich Deutschland der Regierungsstabilität in den kommenden vier Jahren nicht mehr ganz so sicher sein.
Knapp wird es wohl am Sonntag, spannend und womöglich auch unübersichtlich – und: Der Wahlabend wird aller Voraussicht nach eine Zeitenwende in Deutschland bringen. Wir können uns der Regierungsstabilität, die wir – bei allen schwarz-roten Streitereien – erlebt haben, nicht mehr ganz so sicher sein in den kommenden vier Jahren.
Nicht etwa, weil die Kanzler-Anwärter Olaf Scholz (SPD) und Armin Laschet (CDU) Hallodris wären, das sind sie ja nicht, ganz im Gegenteil. Aber weil sie, nach allem, was die letzten Umfragen nahelegen, einen denkbar schwachen Start haben werden, wenn sie sich jeweils an einer Regierungsbildung versuchen. Rein zahlenmäßig schon, da geht es jetzt erstmal gar nicht um parteiinterne Verwerfungen oder Richtungsquerelen. Einfach rein rechnerisch.