Der Mann, der nebenbei den menschengemachten Klimawandel entdeckte
Die Welt
In den 90er-Jahren konnte der Physiker Klaus Hasselmann nachweisen, dass der Mensch das Klima erwärmt. Im Gespräch gesteht er, dass ihm das nur gelang, weil eine andere Aufgabe zu kompliziert war – und er beschreibt, was nach seiner Entdeckung passierte.
Der Physiker und ehemalige Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, Klaus Hasselmann, entwickelte eine Methode, die den Effekt menschengemachter Treibhausgase auf die globale Durchschnittstemperatur zeigen konnte. Seine Rechnungen ergaben, dass die globale Erwärmung Mitte der Neunzigerjahre nicht mehr allein mit natürlichen Ursachen erklärbar war. WELT AM SONNTAG konnte ihn zusammen mit seinem renommierten Klimaforscher-Kollegen Hans von Storch zum Gespräch treffen.
WELT AM SONNTAG: Die Entdeckung des menschlichen „Fingerabdrucks“ im Klimageschehen veranlasste den UN-Klimarat, in seinem zweiten Klimabericht 1996 festzustellen: „Die abgestimmte Beweislage deutet darauf hin, dass ein menschlicher Einfluss auf das globale Klima erkennbar ist.“ Gab es Reaktionen aus der Politik, Ehrungen oder so?