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Der Mann, der China die Tür nach Deutschland öffnete
n-tv
Schon kurz nach ihrer Machtergreifung buhlen die chinesischen Kommunisten eifrig um Wirtschaftskontakte in den Westen. Hilfe bekommen sie von einem Deutschen: Gerhard Flatow war einst vor den Nazis in den Fernen Osten geflohen, hat exzellente Kontakte in die deutsche Industrie - und ist selbst Kommunist. Eine fünfjährige Haft in der noch jungen Volksrepublik ändert seine Meinung nicht, er wird vielmehr zum "hundertprozentigen Mao-Anhänger", wie der Journalist Bernd Ziesemer im Interview sagt. Er hat eine Biographie über Flatow geschrieben: "Maos deutscher Topagent" (Campus, 248 Seiten, 28 Euro), in der er das abenteuerliche Leben nachzeichnet. Denn Flatow gründet später nicht nur den ersten prochinesischen Lobbyverein und die erste maoistische Partei in Deutschland. Er legt auch den Grundstein für das einseitige China-Bild, dass die deutsche Politik über Jahrzehnte prägt.
ntv.de: Der Protagonist Ihres Buches, Gerhard Flatow, hat ein abenteuerliches Leben geführt und sehr viele Rollen eingenommen. Wie würden Sie sein Leben in einem Satz beschreiben?
Bernd Ziesemer: Wenn man sein Leben wirklich nur in einem Satz zusammenfassen will, dann kann man eigentlich nur sagen: Sein ganzes Leben gehörte China.
Nehmen Sie ihm ab, dass er von der Liebe zu diesem Land getrieben war oder spielte auch sein Geschäftssinn eine Rolle?