Der Kormoran schafft es in den Bundestag
n-tv
Der Kormoran gehört zu den geschützten Arten. Fischer an Bodensee und Ostsee halten die Einordnung für veraltet. Der Räuber hole inzwischen mehr Beute aus den Gewässern als sie selbst. Damit befasst sich nun der Bundestag.
Der als Fischräuber verschriene Kormoran wird zum Thema für die Politiker im Bundestag. Auf Antrag der CDU/CSU-Fraktion findet an diesem Mittwoch eine öffentliche Anhörung im Bundestagsausschuss für Umwelt dazu statt, bei der auch der Chef der Fischereiforschungsstelle, Alexander Brinker, sprechen soll. Gefordert wird ein umfassendes Kormoran-Management, das den geschützten Jagdvogel stoppen soll. Fraktionschef Friedrich Merz und CSU-Kollege Alexander Dobrindt stehen unter dem Antrag. Die Initiative stammt aber vom Bodensee.
"Der Kormoran ist schon längst keine gefährdete Art mehr hierzulande", erklärte der Initiator, der CDU-Bundestagsabgeordnete Volker Mayer-Lay, der aus Überlingen am Bodensee stammt. Der Vogel habe sich in den letzten Jahren rasant vermehrt und sei so zur landesweiten Plage geworden. Bodenseefischer würden über Fangeinbußen klagen. Teichwirte und Gastronomen aus seinem Wahlkreis am Bodensee hätten ihn auch auf das Problem aufmerksam gemacht. "Deren Hilfegesuch nahm ich zum Anlass, auf Bundesebene die Initiative zu ergreifen."
Gut ein halbes Kilo Fisch können die dunklen Zugvögel laut Experten am Tag verspeisen. Diskutiert wird schon lange ein sogenanntes Kormoran-Management, das rund um den Bodensee gelten könnte. Wie genau dem Vogel Einhalt geboten werden soll, das ist auch nach einem fast einjährigen Dialogprozess mit 70 Einzelgesprächen, vier ganztägigen Foren und mehr als 80 Konsensformulierungen noch nicht klar.
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